Das Wort Fledermaus wird aus zwei Worten gebildet. Der erste Teil ist der Begriff „Fleder“. Dieses Wort wird umgangssprachlich nicht mehr genutzt. Der zweite Teil ist der Begriff „Maus“. Beide zusammengenommen werden dann zur Fledermaus.
Fleder:
Flattern ist der Begriff, der die Bedeutung am ehesten trifft. Wer schon einmal Fledermäuse am Abend beobachtet hat, versteht den Zusammenhang. Die Flugbewegung der Tiere kann nur als Flattern bezeichnet werden. Sie schlagen mit den Vorderläufen aufgeregt auf und ab. Nur so können sie sich in der Luft halten. Die dünne Haut, die zwischen den Vordergliedmaßen und dem Körper sind, werden dabei gespannt. Damit bildet sich eine Fläche, die die Luft zum Auftrieb nutzen kann.
Maus:
Dieser Anteil des Wortes Fledermaus ist sehr irreführend. Mäuse gehören zu der Gruppe der Nagetiere. Früher wurden damit alle Kleinsäuger bezeichnet. Die Fledermaus gehört zu der Gruppe der Säugetiere. Das mausartige Aussehen des Kopfes trug sicherlich zu dem beschreibenden Namen der Fledermäuse hinzu.
Fledermaus:
Dieser Begriff umfasst sowohl die Fledertiere wie auch die Flughunde. Die Fledertiere sind auch in Europa heimisch. Flughunde findet man in tropischen und subtropischen Breiten. Das, was die Menschen in Europa mit dem Überbegriff Fledermaus bezeichnen, sind also die Fledertiere. Es existieren zahlreiche verschiedene Arten von Fledertieren. Die kleinen Tiere sind sehr sozial und leben in großen Gruppen. Während der Dunkelheit schwärmen sie aus und suchen Nahrung. Falter und andere fliegende Insekten sind dabei ihre Hauptnahrungsquelle. Da diese Tiere von Lichtquellen angelockt werden, sind auch die Fledertiere in diesem Lichtschein abends zu sehen. Mit schnellen Bewegungen schnellen sie durch die Luft auf der Suche nach Beute.
Ruhequartiere:
Tagsüber ziehen sich die kleinen Tiere an einen sicheren Ort zurück. Früher waren sie oft auf den Speichern der Häuser zu finden. Kopfüber hängen sie dort in größeren Gruppen zusammen. Beginnt die Dunkelheit, schwärmen sie aus. Da die Gebäude heute anders konstruiert werden, finden die Tiere immer schwerer einen sicheren Unterschlupf. Daher wird es wichtiger, ihnen spezielle Kästen anzubieten. Sie sehen ähnlich wie Nistkästen aus. Je nach Tierart benötigen sie eine Stange, auf der sie dann kopfüber hängen können. Andere Fledertiere brauchen einen engen Spalt, wo sie sich ablegen können. Werden Umbauten am Dach vorgenommen, sollte immer auf das Vorkommen dieser schützenswerten Tiere geachtet werden.
Ruf von Fledertieren:
Die Töne der Tiere sind für das menschliche Ohr nicht wahrzunehmen. Der Ultraschallbereich, in dem die Laute ausgesandt werden, können nur mit speziellen Geräten für den Menschen hörbar gemacht werden. Auf diese Weise kann unterschieden werden, welche Art von Fledertier gerade vorbeifliegt. Im Flug sind sie optisch nur schwer zu unterscheiden. Die markanten Rufe sind klar zu differenzieren.
Steckbrief von Fledertieren:
Die Größe reicht von 28 mm bis zu 14 cm. Entsprechend kann das Gewicht zwischen 2 und 200 Gramm liegen. Sie ernähren sich hauptsächlich von Insekten. Manche Arten nehmen auch Tierblut auf. Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 160 km/h können sie durch die Luft fliegen. Katzen, Greifvögel und Schlangen sind ihre tierischen Feinde. Der Mensch ist durch seine Eingriffe in die Natur sicherlich der größte Feind der Fledertiere. Leben die Tiere in einer sicheren Umgebung, können sie zwischen 10 und 30 Jahre alt werden. Die Tierart ist nahezu weltweit verbreitet. Lediglich die Arktis und Antarktis bieten ihnen keinen Lebensraum.
Fledertiere sind für den Menschen keine direkte Gefahr. Die nachtaktiven Säugetiere begegnen dem Menschen scheu und flüchten meistens. Kommt eine Fledermaus dem Menschen doch einmal nahe, geschieht das selten mit Absicht. Auf der Suche nach Beutetieren wurde der Flug dorthin abgelenkt. Die Viren und Bakterien, die an den Fledertieren sein können, gehen nur auf den Menschen über, wenn er direkten Kontakt mit dem Kot hat. Es ist ebenfalls nicht empfehlenswert, große Fledertiere oder Flughunde zu verspeisen. Auf diesem Weg könnten Viren auf den Menschen übertragen werden. Wer diese Tiere nur beobachten möchte, ist ungefährdet. Man muss sich ruhig verhalten. Sie umkreisen immer wieder dieselben Lichtquellen auf der Suche nach Futter. Daher kann man sich als Beobachter in der Nähe eine Stelle suchen, von der sie gut zu beobachten sind. Mit Glück nähern sie sich auch einmal den Fenstern eines Hauses. Dort sitzen ebenfalls oft Nachtfalter. An einer solchen Stelle kann dann die Größe eines Tieres deutlich wahrgenommen werden. Es wird sich mit ausgebreiteten Flughäuten gegen die Glasscheibe lehnen.