Vor Allem in Gegenden mit vielen Menschen anderer Herkunft hört man es. Doch was bedeutet Alhamdulillah übersetzt und wie benutzt man diesen Ausdruck?
Alhamdulillah stammt aus dem arabischen Sprachgebrauch und bedeutet in etwa „Lob sei Gott“ oder „Gott sei Dank“. Der Ausspruch stammt aus dem zweiten Vers der ersten Sure al-Fatiha des Korans. Alhamdulillah spielt eine zentrale Rolle unter muslimischen Menschen.
Im Christentum und Judentum verwendet man an dieser Stelle auch das hebräische Halelu Yah.
In welchen Situationen nutzt man „alhamdulillah“?
Wenn jemand niest, so sagt man den Spruch, wie bei uns „Gesundheit!“
Wenn man gefragt wird, wie es einem geht, so kann man zunächst mit „Alhamdulillahi“ antworten. Das bedeutet in etwa „Gott sei Dank (mir geht es gut)!“. Man verwendet die Aussage selbst dann, wenn wenn es einem eigentlich nicht gut geht. So wird jedoch Gott Dank dafür gezeigt, dass es einem nicht schlechter geht.
Nach dem Aufstehen sprechen einige auch die Zeilen: Alhamdulillah-hillathee ah-yana ba’da ma ama tana wa ilayhi nushoor.
Übersetzt bedeutet das „Großer Dank sei dem Herrn, der uns das Leben wieder gegeben hat, nachdem er uns in den Tod (Schlaf) geschickt hat, und dass unsere endgültige Rückkehr (am Tag des Qiyaamah – das Ende der Welt) uns zu ihm führen wird.“
Alhamdulillah ist aus dem Alltag vieler Arabisch sprechender Menschen kaum noch wegzudenken. Es wird so oft und vielseitig eingesetzt, wie unser „oh mein Gott“, auch wenn die Bedeutung eine andere ist.
Alhamdulillah ist auch Bestandteil mancher Namen
Die Wurzel mit den drei Konsonanten H-M-D bedeutet „Lob“ und wird in einigen arabischen Namen wiedergefunden. Unter anderem in den Namen Hamid, Muhammad, Mahmud und Ahmad. Da auch arabische Christen und Juden den Spruch Alhamdulillah verwenden, sind diese Namen nicht zwangsläufig nur typisch für Muslime.
Doch wie sieht es bei der Jugend aus?
Jugendliche, meist aus Städten, übernehmen im Laufe ihres Lebens viele Wörter ihrer Freunde und Bekannte. Durch die Multikulturalität in Deutschland sind somit auch ausländische Phrasen fester Bestandteil ihres Lebens geworden. Jede Sprachkultur ändert sich mit der Zeit und passt sich an. Ausdrücke wie „Alhamdulillah“ oder „Insallah“ sind mittlerweile völlig normal geworden. Natürlich gibt es viele, die diese Worte einfach übernehmen und somit den ursprünglichen Sinn verändern. Da Muslime durch den Koran ziemlich genaue Vorgaben in ihrem Glauben haben, legen sie großen Wert auf die Bedeutung solcher „Floskeln“. Ältere Menschen, die zudem vielleicht noch sehr gläubig sind, werden sich teilweise sehr ärgern, ihre heiligen Worte bei nicht- gläubigen Jugendlichen aufzugreifen. Doch jedem sollte bewusst sein, dass gerade gottbezogene Aussagen vielseitig anwendbar und interpretierbar sind.
Alhamdulillah stammt aus dem zweiten Vers der ersten Sure (al- Fatiha) im Koran. Darin wird oft von Dankbarkeit geredet, die Muslimen sehr wichtig ist. Durch diese Aussage soll ausgedrückt werden, wie dankbar man ist, und auch immer sein sollte. Diese zentrale Dankbarkeit wird immer in Verbindung mit Allah, Gott, gebracht. Er ist verantwortlich für alles Gute was passiert, sei es ein gedeckter Tisch, Gesundheit, ein überstandener Unfall oder eben jedes Ereignis, das schlimmer hätte sein können. Ob nun jeder, der ein Alhamdulillah verlauten lässt ehrlich dankbar ist, das ist zu bezweifeln. Doch den Ausdruck der Erleichterung, die diese Phrase mit sich bringt, passt auf viele Situationen.