Ein auktorialer Erzähler (lat. auctor = Berichterstatter, Urheber) zeichnet sich dadurch aus, dass er allwissend ist. Dadurch kann er sich nicht nur in die Gefühls- und Gedankenwelt eines Charakters hineinversetzen, sondern überblickt vielmehr das gesamte Geschehen und kann aus verschiedenen Sichtweisen berichten. Beim auktorialen Erzählen ist zudem keinerlei Zurückhaltung notwendig, demnach der Erzähler gerne einmal das Geschehen kommentieren, Zukünftiges voraussagen oder ironische Bemerkungen einwerfen kann. Mit dieser Erzählform erhält der Leser die umfassendsten Informationen, da der Erzähler nicht nur auf einen Charakter beschränkt ist, sondern in allen „Köpfen“ reinschauen kann. Oftmals spricht der auktoriale Erzähler den Leser auch direkt mit „Du“ an, wodurch dieser in die Geschichte eingebunden wird und sich eine persönlichere Beziehung zwischen Erzähler und Leser bildet.
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